Die Burgresten der Ödenburg werden fachmännisch saniert

mercoledì 4 maggio 2022

Jürg Gohl / Adrian Hasler

RC Sissach-Oberbaselbiet

Die Pflichten eines Burgbesitzers

Mitte Juni feiert der RC Sissach-Oberbaselbiet zwölf Monate verspätet sein 50-Jahr-Jubiläum. Bis dahin hat er seine grösste Herausforderung der vergangenen Jahre abgeschlossen: die Sanierung «seiner» Ödenburg. Kurz nach seiner Gründung erwarb der Club eine Waldparzelle mit den Mauern und Ruinen der Ödenburg bei Wenslingen und oberhalb von Tecknau. Seither darf er sich Burgbesitzer nennen. Die im frühen 11. Jahrhundert gebaute Burg wurde schon früh verlassen, und die Überreste sind heute ein beliebtes Ausflugsziel in der an Ruinen ohnehin reichen Region. Jeweils am dritten Samstag im Oktober bringen die Sissacher Rotarier mit Werkzeug und Gartengeschirr «ihre» Burg wieder in Schuss.

Doch auch Ruinen kommen in die Jahre. Eindringendes Wasser und wachsende Pflanzen führten zu Rissen im Kalkmörtel, die nun fachmännisch behoben werden. Seit Ostern sind kantonale Fachleute an der Arbeit. Die Kosten belaufen sich auf 200 000 Franken und werden zum grössten Teil von Bund, Kanton und Gemeinden sowie weiteren Einrichtungen getragen. Gleichwohl mussten die Stiftung Ödenburg und der Rotary Club gemeinsam 25 000 Franken beisteuern. Trotz des finanziellen Kraftakts hat sich die Stiftung für eine Generalsanierung und gegen ein scheibchenweises Vorgehen entschieden. «Dann haben wir wieder 42 Jahre Ruhe», sagt Rot. Adrian Hasler, der Präsident der Stiftung und der Baukommission.

Die Stiftung wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, die Ruine Ödenburg zu unterhalten und sie der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. In der Ruine nisteten sich auch schützenswerte Schnecken ein, die von einem Fachmann vor Beginn der Sanierungsarbeiten, eingesammelt und in Hüte genommen wurden, um sie Ende Mai wieder auszusetzen, wenn die Arbeiten abgeschlossen sind. Bis dahin bleibt die Baustelle für die Öffentlichkeit geschlossen. Einzig am 30. April wurde mit einem «Tag der Offenen Baustelle» allen die Möglichkeit geboten, sich vor Ort mit den Arbeiten, aber auch der Geschichte der Burg vertraut zu machen.

Rot. Jürg Gohl