Viola, wie bist du ins Programm gekommen?
Viola: Ich hatte die Hoffnung auf eine weiterführende Ausbildung bereits verloren, denn wir hatten kein Geld und meine Grossmutter, die mich immer motiviert hat, war erst kürzlich verstorben. Das war für mich ein grosser Verlust. Wir sind sechs Geschwister und haben kein Geld. Mein Vater hat die Familie verlassen, wir wissen nicht, wo er ist.
Ein Bekannter meiner Mutter kennt einen der Mentoren von UECD, der mir ein Vorstellungsgespräch bei UECD organisieren konnte. Ich habe zudem meine Motivation und Lebensverhältnisse beschreiben und einsenden müssen. Ich hatte aber wenig Hoffnung, da sich viele beworben haben. Als ich dann den Anruf bekam, dass ich es geschafft habe, war ich unglaublich glücklich! Somit bin ich die erste in unserer Familie, ja sogar die erste in unserem Dorf, die studiert.
Wie sehen deine Pläne nach dem Studium aus?
Viola: Während der ersten fünf Jahre nach dem Studium wirken wir ehemalige Teilnehmenden des UECD-Programms als Betreuungspersonen für die nächsten Studierenden. Darüber hinaus möchte ich an meiner Personal Brand arbeiten und mich vernetzen, denn die Berufswelt in Uganda ist sehr kompetitiv, da sich oft viele Leute auf einen Job bewerben. Tribalismus, Rassismus, Korruption und fehlende Geschlechtergleichheit stellen ebenfalls ein Problem dar. In Uganda kommt es deshalb stark auf persönliche Kontakte an. Ein weiterer Wunsch von mir ist, Menschen zu unterstützen, die wie ich noch vor einem Jahr, keine Hoffnung mehr haben und die mit ihrer mentalen Gesundheit kämpfen.
Judith: UECD begeistert mich deshalb so sehr, weil es Teil der Vereinbarung mit den Studierenden ist, später ebenfalls Studierende zu unterstützen. Es geht nicht nur darum, Geld zu geben. Das kreiert eine Mentalität der Unterstützung sowie eine Gemeinschaft – von Ugandern für Ugander und nicht komplett abhängig von Leuten aus Europa. Ein absolut vorbildliches Projekt.
Rotary Action Group for Reproductive, Maternal and Child Health (RMCH) Schweiz-Liechtenstein Die Bevölkerungszahl wächst rasant: 8 Milliarden Menschen leben auf der Erde, und täglich kommen 230‘000 hinzu. Bei gleichbleibendem Wachstum wird die Zahl bis zum Jahr 2100 auf 11 Milliarden ansteigen. Rotary hat 1999 anerkannt, dass die Förderung einer nachhaltigen Bevölkerungsentwicklung zum humanitären Dienst gehört. Der Erfolg erfordert umfassende Ansätze, die die Stellung der Frauen stärken. RMCH ist eine Action Group von Rotary Schweiz-Liechtenstein, die sich für ein nachhaltiges Bevölkerungswachstum einsetzt. Im Mittelpunkt stehen die genannten Schwerpunktbereiche der Rotary Foundation: Gesundheit von Mutter und Kind, Bildung und Wirtschaft und Kommunalentwicklung. Die Action Group motiviert die Distrikte und Clubs von Rotary, Innerwheel und Rotaract, sich in diesen Bereichen zusammen mit ihr zu engagieren.
|