Drei Fragen an die neue Assistant Governor der Region Basel, Marie Machat

samedi 1 juillet 2023

Janine Keller

Die Assistant Governors fungieren als Bindeglied zwischen den Rotary Clubs in ihrer Region und dem Governor. Im Distrikt 1980 gibt es insgesamt sieben. Ab dem 1. Juli wird Marie Machat vom RC Basel International das Amt von Isabelle Maulaz Frauenknecht (RC Allschwil – Regio Basel) in der Region Basel für mindestens drei Jahre übernehmen. Zeit, Marie einmal vorzustellen.

Liebe Marie, erzähl uns etwas über deinen rotarischen Hintergrund.

Das erste Mal in Kontakt mit Rotary kam ich als ich 17 Jahre alt war. Damals lebte ich in Bordeaux, wo ich ursprünglich herkomme, und habe am Rotary Jugendaustausch teilgenommen und konnte für ein Jahr nach Amerika. Dabei habe ich auch die Kultur, Werte und Struktur von Rotary kennengelernt. Als ich dann Jahre später mein Masterstudium in Deutschland anfing, kannte ich niemanden. Deshalb bin ich Mitglied bei Rotaract geworden, wodurch ich auch meinen späteren Mann an der Rotaract Charterfeier in Konstanz kennengelernt habe. Deutschland hat eine sehr starke und dynamische Rotaract-Kultur.

Seit 2008 bin ich in Basel und war dort auch im Rotaract Club Basel aktiv. Im Anschluss war ich dann in der Rotaract-Kommission des Distrikt 1980 aktiv, bis ich schliesslich Ende 2018 zusammen mit anderen Rotariern und mit der Unterstützung von Urs Herzog und Daniel Keuerleber-Burk den RC Basel International gegründet habe. Im Jahr 2019 war ich Gründungspräsidentin des Clubs. Wir sind ein englischsprechender Club und haben gleich zu Beginn das hybride Modell eingeführt: Wir treffen uns zwei Mal im Monat physisch und zwei Mal online. Die Balance zwischen Familie, Beruf und sozialem Engagement ist uns wichtig. Was zudem eher aussergewöhnlich ist: Wir haben noch im Gründungsjahr unseren ersten Global Grant zugesprochen bekommen.

Was ist deine Motivation, das Amt des Assistant Governors zu übernehmen?

Im Gründungsjahr wollten wir mit unserem Club bestehende Projekte unterstützen. Obwohl es im Raum Basel zwölf Rotary Clubs gibt, war es für mich schwierig, herauszufinden, wer welche Projekte durchführt und wie wir unterstützen könnten. Dies liegt daran, dass die Clubs untereinander kaum vernetzt sind. Da sehe ich riesiges Potenzial – ganz gemäss dem Motto unseres neuen Governors, Alex Schär: «Gemeinsam stärker – Insieme più forte». Mir ist bewusst, dass jeder Club bereits ein strenges Programm hat. Dennoch glaube ich, dass wir uns in gewissen Aktivitäten und Projekten gegenseitig unterstützen können. Beispiele sind das Duck Race oder die Gründung von ROKJ im Raum Basel.

Hier sehe ich auch den Vorteil im Amt des Assistant Governors, der oder die für mindestens drei Jahre im Amt bleibt und somit als Bindeglied im Netzwerk der Clubs aber auch zwischen den Clubs und den Governors fungiert. Die aktuelle Assistant Governor, Isabelle Maulaz, hat dieses Potenzial ebenfalls erkannt und das während ihrer Amtszeit bereits umgesetzt.

Das ist ein sehr interessanter Motivationsgrund. Noch eine abschliessende Frage: Was bedeutet denn ganz allgemein Rotary für dich?

Für mich ist Rotary eine Familie, in der jedes Familienmitglied (Club) eine eigene Persönlichkeit und eigene Stärken hat, aber die gleichen Ziele verfolgt und dieselben Werte besitzt. Es ist eine Familie, die sich zugunsten ihrer Mitmenschen und der Umwelt einsetzt. Rotary war auch in dem Sinne eine Familie für mich, als ich allein nach Deutschland kam und niemanden kannte. An dieser Stelle möchte ich noch etwas anderes anmerken.

Ja, bitte.

Die Welt verändert sich immer schneller, und Rotary bewegt sich mit, muss sich mitbewegen. Dass Anpassung nötig ist, zeigt auch ein Zitat des Gründers von Rotary, Paul Harris, aus dem Jahr 1933: «This is a changing world, we must be prepared to change with it. The story of Rotary will have to be written again and again.» Weiterentwicklung liegt also in unserer DNA. Wenn wir uns nicht entwickeln, können wir die sich wandelnde Gesellschaft nicht bedarfsgerecht unterstützen. Innovatives, lösungsorientiertes und langfristiges Denken ist meiner Meinung nach zentral für das Bestehen und die Ziele unserer Organisation. Wir müssen uns immer wieder hinterfragen und herausfordern, um uns weiterzuentwickeln. Dabei ist es wichtig, die Digitalisierung und den Fortschritt als Chance zu sehen, die uns beispielsweise mit neuen Technologien neue Möglichkeiten der Unterstützung bietet. Auch auf Vernetzungsebene und Zusammenarbeit bei Projekten bieten sich uns hier neue Dimensionen.

Liebe Marie, herzlichen Dank für das Gespräch und ganz viel Erfolg für deine Zeit als Assistant Governor!

V.l.n.r.: DGE Christophe Blaser, iPDG Christine Davatz, Rot. Isabelle Maulaz Frauenknecht, AG Marie Machat, DG Alex Schär.