Im Jahr 2015 gründeten Mitglieder des RC Appenzell den Verein CHEIRA | Swiss Humanitarian Surgery. Wie der Name andeutet, hat sich der Verein der Organisation und Durchführung medizinischer Massnahmen in Entwicklungsländern und Krisengebieten verschrieben, wo Menschen besonders auf Hilfe angewiesen sind. Stark aktiv ist der Verein seit der Gründung beispielsweise in Uganda. Durch die Gegebenheiten vor Ort und inspiriert durch die Arbeit beziehungsweise die Schwerpunkte der Rotary Action Group for Reproductive, Mother and Child Health Schweiz-Liechtenstein (RMCH) initiierte Rotarierin Astrid Bergundthal, Missionskoordinatorin bei Cheira und Leiterin Business Development Versorgungregion Ost, Hirslanden, ein gynäkologische Präventionsprojekt im Einzugsgebiet des Herona Spitals, wo Cheira bereits seit Jahren aktiv ist. Das Projekt wird unter anderem von der RMCH unterstützt.
Modell der gynäkologischen Präventionsarbeit
Durch die Krankheitsbilder der Frauen und Erkenntnisse in Gesprächen mit den Verantwortlichen des Herona Hospitals wurde dem Einsatzteam von CHEIRA klar, dass viel Leid durch gute Präventionsarbeit verhindert werden könnte. Deshalb hat der Verein auf Initiative von Bergundthal entschieden, neben den chirurgischen Einsätzen auch ein gynäkologisches Geburtshilfe-Präventionsprogramm aufzubauen. Für die Prävention gibt es seither eine Station im grösseren Herona-Spital in Uganda. Da Frauen in den abgelegenen ländlichen Gegenden des Einzugsgebiets des Spitals oft nicht die Möglichkeiten und finanziellen Mittel haben, das Krankenhaus zu erreichen, setzt das Projekt auf einen Outreach-Ansatz: Medizinisches Personal wird in die ländlichen Gegenden entsandt, die Frauen aus der näheren Umgebung versammeln sich an einem Treffpunkt (oft eine mit dem Nötigsten ausgestattete kleine Klinik) und dann wird erklärt und untersucht. «Das Modell zeichnet sich durch zwei Faktoren aus: Prävention und Niederschwelligkeit. Ein solches Modell könnte man auch auf andere Orte und Regionalspitäler anwenden.» erklärt Judith Lauber, Gründerin und Präsidentin der RMCH Schweiz-Liechtenstein. Sie beobachtet das Projekt seit der Gründung mit Begeisterung.