Gerührt und dankbar

Sonntag, 7. Juli 2024

Verena Maria Neuhaus, Editor in Chief Rotary Suisse Liechtenstein

Kaum hatte er vor einem Jahr von Christine Davatz das Governoramt übernommen, hiess es schon wieder Abschied nehmen: An der Distriktskonferenz in Bern blickte Alex Schär zurück auf ein prallgefülltes, erfolgreiches Amtsjahr – und gab seinerseits den Stab weiter an Nachfolger Christoph Blaser.

Tief beeindruckt zeigte sich der scheidende Governor von der Performance «seiner» Clubs. Er hatte während der zwölf Monate im Amt alle 68 Clubs im Distrikt 1980 besucht; überall hatte man ihn mit offenen Augen empfangen. Positiv hervor stach bei seinen Besuchen das Engagement im Berufsdienst: «Viele Clubs haben hervorragende Initiativen gestartet, um Schulabgängern den Einstieg in das Berufsleben zu erleichtern», fasste Alex Schär zusammen. Auch bei der Unterstützung der Rotary Foundation seien die Clubs sehr aktiv. Mit ebenso viel Power gehe man im Gemeindienst ans Werk: Er sei, so Alex Schär, auf ein breites Spektrum an beeindruckenden Initiativen gestossen. Der Fokus liege dabei klar im Lokalen: «Unsere Clubs», resümierte der scheidende Governor, «sind vor allem lokal und regional unterwegs». 

An der diesjährigen Distriktkonferenz übergab Alex Schär das Amt des Governors an Christoph Blaser

Christoph Blaser mit den neuen Governors Stefan Buser und René-Marc Blaser der anderen beiden Schweizer Distrikte

Ausbaubedarf gebe es, was den Jugenddienst anbelangt. Es werde immer schwieriger, Gastfamilien für Austauschschüler zu finden, stellte der Governor fest. Dies betreffe vor allem jene Clubs mit hohem Durchschnittsalter. Luft nach oben bestünde auch im Hinblick auf Global Grants, mit denen sich nur wenige Clubs im Distrikt befassen. Da gäbe es mit Sicherheit noch Potenzial. Auf deutlich mehr Resonanz stossen dagegen die District Grants – dies nicht zuletzt dank des vereinfachten Antrags. «Sie werden sehr begrüsst und genutzt», freute sich Alex Schär in Bern.

Auf grosses Interesse im Publikum stiessen an der Distriktskonferenz die Ausführungen zum Thema Clubbeiträge. Alex Schär hatte sich die Mühe gemacht, jeden Club nach seinem Mitgliedsbeitrag zu fragen; aus den einzelnen Angaben ist eine spannende Statistik entstanden: Während die «günstigsten» Clubs im Distrikt mit 300 Franken pro Mitglied auskommen, ziehen die Clubs am anderen Ende der Skala jedes Jahr 900 Franken von jedem Mitglied ein. Der Durchschnittswert, so Alex Schär, liege bei 590 Franken.

Und noch ein Thema lag Alex Schär am Herzen: die Dargebotene Hand. Statt während seines Amtsjahrs ein zusätzliches Projekt aus dem Boden zu stampfen, sammelte der Governor in seinem Distrikt Spenden für sie. Einen besonderen Fokus warf er dabei auf die Onlineberatung, die seit 2006 das Telefonangebot erweitert. «Heute kommunizieren Jugendliche und junge Erwachsene fast nur noch über soziale Medien und Chatkanäle», berichtete Alex Schär. Um diesem Bedürfnis gerecht zu werden, sei die Dargebotene Hand 2011 eine Partnerschaft mit Facebook eingegangen. Schweizer Facebook-Nutzer, die Botschaften mit suizidalem Inhalt posten, erhielten daraufhin eine E-Mail von Facebook mit der Empfehlung, sich in einer Krise an die Dargebotene Hand zu wenden. Zeitgleich, so Alex Schär, habe man die Zeitfenster der Chatberartung umfassend ausgebaut. All dies koste – und genau dafür hat der Governor bei seinen Clubbesuchen gesammelt. Dass er nun, im Rahmen der Distriktskonferenz in Bern, einen Scheck in Höhe von 95915 Franken überreichen durfte, erfüllte ihn zu Recht mit Stolz. Ebenso begeistert zeigten sich die Verantwortlichen der Dargebotenen Hand: Präsidenten Philippe Hofstetter und der Stellenleitung Mirjana Marcius waren gerührt angesichts der stattlichen Summe und dankten im Namen all derer, die dank der rotarischen Spenden in den Genuss eines noch umfangreicheren Beratungsangebots kommen.

Nicht minder gerührt und dankbar nahm denn Alex Schär Abschied von seinem Posten – «Es war ein atemberaubendes Jahr und absolut bereichernd!» – und übergab die Governorkette seinem Nachfolger Christoph Blaser. Im rotarischen Jahr 2024/25 wird der in St. Gallen geborene und in Como aufgewachsene Offizinapotheker die Geschicke des Distrikts leiten. Dass Christoph Blaser seit dem 1. Januar 2024 seinen Ruhestand geniesst, kommt ihm da sicherlich zugute. Wir dürfen gespannt sein! 

iPDG Alex Schär mit seiner Partnerin Christiane Hamacher