Mehr erreichen dank den Mitteln der Foundation in unserem Distrikt

Sonntag, 5. November 2023

Die Rotary Foundation könnte man das finanzielle Herzstück von Rotary nennen. Obwohl unabhängig agierend, ist sie das Organ, das Projekte von Clubs sowie einzelnen Mitgliedern in bedeutender Weise unterstützt. In jedem Distrikt gibt es eine Foundation-Kommission, die Anträge der Clubs des Distrikts entgegennimmt und den Clubs beratend zur Seite steht. Mit Rotarier und Kommissionsmitglied Pascal Kohler werfen wir einen Blick auf die Entwicklungen des letzten Jahres in unserem Distrikt.

Pascal, du bist jetzt seit zwei Jahren als Kommissionsmitglied der Rotary Foundation im Distrikt 1980 tätig. Du sagtest in einem Interview vor zwei Jahren, deine Hauptmotivation sei, lokal noch mehr zu bewirken. Wurden die letzten zwei Jahre bei der Foundation diesem Wunsch gerecht?

Ja, durchaus. Obwohl ich selbst nicht so viel Einfluss auf die von den Clubs eingegebenen Projekte habe, werden knapp zwei Drittel der District Grants an Projekte in der Schweiz vergeben. Sicherlich zielführend ist, dass geholfen werden kann, wo Hilfe benötigt wird. So geht es mir unter anderen auch darum, die richtigen Leute zusammen zu bringen, um lokal zu helfen. Da profitieren wir sehr von unserem breit diversifizierten Rotary-Netzwerk.

Erzähl uns mehr von den District Grants des letzten Jahres.

Es gelang uns wohl am letzten Foundation Seminar in Luzern im November 2022 den Foundation-Delegierten der Clubs einige gute Ansätze mitzugeben. So gab es im letzten Jahr viele Projekte, teilweise auch spontan aber mit gleicher Qualität weiterbearbeitet, die wir unterstützen konnten. Meinerseits betone ich stets, dass es im Grunde gar kein so grosser Aufwand ist, ein Projekt über die Distrikt Foundation abzuwickeln. Im Gegenteil; viele Clubs sind ohnehin in den Schwergewichtsgebieten von Rotary International tätig und lancieren Projekte und Hilfestellungen überall auf der Welt. Dafür ist meist wenig Planung nötig. Ist das der Fall, kann man mit wenig Aufwand (meine Faustregel ist: nicht mehr als 20 Minuten für den Antrag aufwenden) auch noch die Distriktmittel anzapfen. Schliesslich sind diese Funds Beträge, die aus den Beiträgen der Clubmitglieder des Distrikts eingespeist werden. Das bedeutet, dass jedes Projekt, das ein Club über die Foundation abwickelt, das bereits gespendete Geld zurückerhält. Oft ein Vielfaches dieses Betrags, da nicht alle Clubs Projekte haben oder eingeben.

Wie wirken die District Grants und was sind die Vorteile?

Die District Grants wirken häufig lokal, sehr direkt, wirkungsvoll und erzielen auch positives Feedback aus der Bevölkerung / Medien, wie zum Beispiel im Falle der Rotary Duck Races.

Was hat sich im Bereich der Global Grants getan?

Bei den Global Grants sind wir aufgrund der sieben Schwerpunktbereiche häufig mit anspruchsvollen, grenzüberschreitenden Umsetzungen konfrontiert, wie gerade aktuell mit politischen und Umweltkrisen (Israel, Ukraine, Marokko, Libyen, Pakistan, Subsahara etc.). Dies erschwert ausserhalb der Soforthilfen die Priorisierung, Fokussierung und auch Umsetzung von guten Projekten. Auch wenn deutlich mehr Mittel in die grenzüberschreitenden Projekte fliessen (Nord-Süd), ist die Wahrnehmung und das Aktivitätsniveau in der rotarischen Familie mit Ausnahme der Flagship-Initiative “End Polio Now” speziell in Europa eher bescheiden. Wenige Rotarierinnen und Rotarier mit guter internationaler Vernetzung engagieren sich persönlich und mit ihren Clubs stark grenzüberschreitend. Viele machen aufgrund mangelnder Erfahrung, fehlenden Ressourcen und Vernetzung und allenfalls aus Bequemlichkeit wenig bis nichts auf internationaler Ebene. Immerhin werden die Aktivitäten der Foundation durch über 90% der Clubs im Distrikt mit Spenden an den Jahresfonds der Foundation (EREY) indirekt substanziell unterstützt.

Was wünschst du dir von den Clubs im Distrikt 1980?

Weiterhin ein reges Interesse an Engagements im In- und Ausland. Dabei soll vor allem clubintern, aber auch im gesamten Distrikt die Überzeugung reifen, dass mittels Projekte lokal sehr viel bewirkt werden kann. Dies gerade deshalb, weil sich Rotarierinnen und Rotarier selbst dafür einsetzen und vor Ort tätig sind. Ganz im Gegensatz zu « A fonds perdu » -Einmalspenden. Leider sind nicht alle Mitglieder der Clubs in unserem Distrikt von der Sinnhaftigkeit dieser Projekte überzeugt. Wenn wir also auch bei diesen, teils berechtigten Zweifeln, noch mehr Aufklärungs- und Überzeugungsarbeit leisten könnten, könnten wir noch besser wirken.

Wie sollen Clubs bei der Einreichung eines Projekts vorgehen?

Wichtig ist, wer eine Idee zu einem Projekt hat, soll dieses im Club vorbesprechen, am besten mit dem oder der Foundation Delegate. Sobald dann auch der Vorstand sein Einverständnis gibt und ein Konzept steht, kann die Foundation involviert werden. Nach Vorbesprechung und Prüfung der Unterlagen im aller eingereichten Grant Anträge des Distrikts, werden die Beiträge einmal pro Jahr, in der Regel bis ca. August ausgerichtet. Unser Audit Team prüft jeweils im Nachgang die Projektabschlüsse. Nähere Details sind in den Clubs bei den Foundation Delegates, die jährlich auch an unserem Distrikt Foundation Seminar teilnehmen, bekannt.

Global Grant-Projekt des RC Aarau, RC Allschwil-Regio Basel, des Distrikts & Rotary Clubs vor Ort: Dreirad-Ambulanzen in Uganda