Der jungen Generation die Türen öffnen

nedjelja, 4. august 2024.

DG Christoph Blaser

Liebe Rotarierinnen und Rotarier, liebe Rotaracterinnen und Rotaracter

Ein Monat ist bereits seit der Amtsübergabe vergangen, und bald starten meine Clubbesuche. Ich freue mich darauf, mich mit euch auszutauschen und mich von eurem Enthusiasmus anstecken zu lassen. Selbstverständlich werde ich auch den bestellten Wein mitbringen.

Unser Spendenaufruf für die von schweren Überschwemmungen betroffenen Schweizer Regionen Wallis, Tessin und Graubünden wurde in diesem ersten Monat sehr grosszügig unterstützt. Vielen Dank dafür und macht weiter so. Die Aufräumarbeiten sind in vollem Gange und dank der Armee wurden viele Verkehrsverbindungen provisorisch wieder gewährleistet.

Den Monat August widmet Rotary International der Mitgliedschaft, ein Thema, das alle Rotary-Mitglieder betrifft und insbesondere die Clubs. Ein 60-köpfiger Rotary Club mit einem Durchschnittsalter von 60 Jahren wird jedes Jahr 60 Jahre älter. Um den Club um ein Jahr zu verjüngen, bräuchte es demnach ein Neugeborenes. Das ist natürlich unrealistisch, dieses Beispiel sollte aber zum Nachdenken anregen. Einer der besten Pools für Nachwuchsmitglieder ist Rotaract. Rotaract-Mitglieder teilen unsere Werte und kennen die Strukturen und Ziele unserer Organisation. In der Schweiz gehen aber nur knapp 10% der Rotaract-Mitglieder in einen Serviceclub über. Das ist viel zu wenig. Wir müssen unbedingt mehr tun, um unsere Clubs für sie attraktiv zu gestalten, beispielsweise mit neuen Clubformen oder Themenclubs.

Die Wirtschaft und unsere Gesellschaft verändern sich sehr schnell. Rotary sollte ein Abbild der Entwicklungen widerspiegeln und nicht ein Schwarz-Weiss-Bild der Vergangenheit. Geben wir den Jungen die Möglichkeit, uns zu zeigen, wie’s geht. Nur so bleibt unser Club, den wir so lieben, relevant und zeitgemäss. Wir erinnern uns alle daran, dass wir uns irgendwann ein Handy besorgen mussten, weil es ohne nicht mehr ging. Bald werden wir nur noch mit Elektroautos herumfahren. Und ich habe zusammen mit meiner Frau erst kürzlich im Elternhaus die alte, riesengrosse Antenne vom Dach abmontiert, denn Fernsehen geht nur noch digital via Glasfaser. Ob wir es wollen oder nicht, Veränderung passiert immer. So auch bei Rotary.

Heute muss man fast bis zum 30. Lebensjahr studieren, um als ausreichend qualifiziert zu gelten. Man muss sich stetig weiterbilden, um den sich schnell ändernden Anforderungen zu genügen. So auch bei Rotary. Damit wir nicht bald nur noch Teil der Geschichte sind, sondern auch und hauptsächlich Teil der Gegenwart und der Zukunft sein können, müssen wir den Jungen die Türen öffnen.

Im Juni haben wir die Jubiläumsfeier 100 Jahre Rotary Schweiz-Liechtenstein mit über 800 Gästen gefeiert. Ein grosses Dankeschön an die iPDGs der drei Distrikte Thomas Hunziker, Alex Schär und Simon Bichsel sowie an all diejenigen, die geholfen haben, diesen Anlass zu einem riesigen Erfolg zu machen.

Ende des Monats findet das Rotary Institute in Bonn statt, über das wir bereits berichtet haben. Wer Interesse hat, teilzunehmen, kann sich noch anmelden. Es ist die Gelegenheit, andere Rotarierinnen und Rotarier zu treffen. Ausserdem werden die zukünftigen Governors (elect und nominee) der jeweiligen Zonen geschult.

Nun wünsche ich euch einen angenehmen August mit viel Sonne und Erholung, und schöne Ferien denjenigen, die noch welche machen.

Herzliche rotarische Grüsse

Christoph

Für die Weiterentwicklung von Rotary sollten wir den Rotarct-Mitglieder ein spannendes Umfeld bieten. Bild: André Springer