Förderung von Bildung für mehr Selbstbestimmtheit

Sonntag, 1. September 2024

DG Christoph Blaser

Liebe Rotarierinnen und Rotarier, liebe Rotaracterinnen und Rotaracter

In diesem Monat erinnert uns Rotary International daran, dass Bildung ein fundamentales Menschenrecht ist. Während Bildung in der Schweiz obligatorisch und selbstverständlich ist, haben viele Menschen weltweit in diesem Bereich mit vielen Herausforderungen und Hindernissen zu kämpfen. Noch immer sind 775 Millionen Menschen über 15 Jahre Analphabeten, was 17 Prozent der Weltbevölkerung entspricht.

Bildung ermöglicht es, den eigenen Lebensweg selbst zu bestimmen. Totalitäre, autoritäre Regime und Diktaturen haben seit jeher die Bildung – oder deren Fehlen – genutzt, um Menschen zu kontrollieren. Je weniger gebildet die Bevölkerung ist, desto weniger ist sie in der Lage, sich eine eigene Meinung zur politischen Lage und zu den eigenen Lebensumständen zu bilden.

Als Rotarierinnen und Rotarier haben wir die Verantwortung, uns weltweit dafür einzusetzen, diesen Missstand zu beheben und Menschen ihre Selbstbestimmung zu ermöglichen. Dazu gehört die Förderung von Schulbildung, Kultur und Zugang zu (verlässlichen) Informationen.

Die Rotary Foundation engagiert sich für Frieden und Konfliktlösung. Im Februar 2025 wird in Istanbul, Türkei, eine neue Friedensuniversität eröffnet. Die Einweihung dieses achten Rotary-Friedenszentrums wird mit einer großen Feier begangen, bei der auch die aktuelle RI-Weltpräsidentin Stephanie Urchick anwesend sein wird. Ziel der Universität ist es, jährlich 40 Studierende in den Bereichen Frieden und Konfliktlösung auszubilden.

Wir sollten uns nicht nur weltweit engagieren, sondern auch die Bildungsbedürfnisse in unserem eigenen Land nicht vergessen. In der Schweiz können wir Rotary-Mitglieder zum Beispiel durch ROKJ unterstützen, eine Organisation, die Talente von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen fördert und schulische Aktivitäten finanziell unterstützt. Auch Visite ist ein grossartiges Bildungsprogramm, das den Austausch von Lernenden in andere Betriebe und Regionen bzw. Länder organisiert. Der Jugendaustausch, den wahrscheinlich die meisten von uns kennen, gehört ebenfalls dazu. Er ermöglicht es, andere Kulturen kennenzulernen und Kontakte sowie Freundschaften über Landesgrenzen hinweg zu knüpfen und somit schlussendlich gegenseitiges Verständnis und Frieden zu fördern.

Ein schönes Beispiel hierfür ist das Rotary Camp in Zusammenarbeit mit «Lingua & Sport» (zu Deutsch: Sprache & Sport), welches letzten Monat im Tessin stattfand. Rund 30 Jugendliche aus 26 Nationen konnten während zwei Wochen nicht nur die wunderschöne Region kennenlernen, sondern auch Freundschaften knüpfen. Sprache ist ein wichtiges und wunderbares Element des gegenseitigen Verständnisses über Landesgrenzen und Kulturen hinweg.

Aus- und Weiterbildung fördern das Selbstbewusstsein und die Selbstbestimmung und erlauben uns, die Welt kritisch zu betrachten und zur politischen und gesellschaftlichen Entwicklung beizutragen.

Abschliessend noch ein Hinweis auf den nächsten Anlass des Vereins Stärnstunde, der einmal pro Jahr entweder das Piratenschiff oder den Zolli-Abend für Kinder und Jugendliche mit Langzeiterkrankungen oder anderen Einschränkungen veranstaltet. Es gibt noch freie Plätze für den Zolli-Abend am 21. September.

Herzliche rotarische Grüsse

Christoph

Der Jugendaustausch fördert die Bildung und Freundschaften über Landesgrenzen hinaus. Bild: zvg